CDs rippen mit automatischer Dateibenennung:

Wenn man Musik von der guten alten Schallplatte auf einer Festplatte speichern möchten, dann digitalisiert man die gute alte analoge Schallplatte und man rippt Musik-CDs. Bei einer CD liegt ja die Musik bereits digital vor. Mit diesen digitalen Dateien kann ein PC aber nichts anfangen, sie müssen in ein vom PC lesbares Format gewandelt werden und das geschieht beim Rippen. Natürlich gibt es PC-Programme, die auch auf dem PC CDs lesen können, aber bei anderen Formaten entfällt auch das CD-Einlegen in den Player. Man hat dann eine mehr oder weniger große Musiksammlung (durchaus in verschiedenen Formaten, wie mp3, flic usw.) und kann die Musik dann durch einen Klick starten - aber dazu später mehr.

Ein PC kann viele Musikformate lesen und deswegen kann/sollte man zunächst diesbezüglich Einstellungen vornehmen:

  • Es gibt verlustfreie und unkomprimierte Musik, z.B. das Format *.wav - die digitale exakte Kopie, sie verlangt allerdings den größten Speicherplatz auf der Festplatte.
  • Es gibt verlustfreie komprimierte Musik, z.B. *.flac - diese Dateien sind deutlich kleiner, außerdem kann man sie in der Qualität noch feineinstellen - ich habe da allerdings kaum Unterschiede gehört.
  • Und es gibt komprimierte verlustbehaftete Dateien, wie *.mp3 - dieses Dateiformat hat sich am weitesten durchgesetzt. Das hat auch historische Gründe, denn während seines Siegeszugs war Speicherplatz noch teuer und daher war es nötig, die Musikdateien stark zu komprimieren. Es gibt (einstellbar beim Rippen) verschiedene Komprimierungsstufen, die sich deutlich durch ihre Dateigröße unterscheiden. Bis unter 100 kB/sek gibt es, was dann aber von geringer Qualität, aber sehr klein ist. Bis 320 kB/sek kann man hochgehen, dann ist die Datei größer aber die Qualität erreicht fast die einer CD. Für einfache Anwendungen, also z.B. fürs Autoradio, wo man wegen der Fahrgeräusche sowieso echte Qualität kaum erkennen kann, reicht für mich 192 kB/sek.
  • Zur Archivierung eignet sich gut das Format *.flac, da es keine Qualitätseinbußen gibt und die Datei noch vertretbar klein ist. Flac-Dateien kann man, wenn es denn dann nötig ist, später auch in andere Formate konvertieren, wenn man z.B einen Hardware-Player hat, der nur mit MP3s umgehen kann.

Wollen Sie mehr über Audiokomprimierung erfahren, dann besuchen Sie folgende Webseiten: https://de.wikipedia.org/wiki/Audiodatenkompression  oder: https://www.digitec.ch/de/page/audio-kompression-fakten-mythen-und-ein-blindtest-6592  oder: https://www.likehifi.de/allgemein/grundlagen-der-audiokompression/

Zum Rippen gibt es eine ganze Reihe von Programmen. Ich habe verschiedene ausprobiert und bin schließlich bei 'fre:ac' gelandet. Es arbeitet schnell und vor allen Dingen, es nennt die gerippten Musikstücke nach der Benennung, die auf der CD hinterlegt ist. Das machen bei weitem nicht alle Programme (möglicherweise kann man das dort allerdings in den Einstellungen wählen - das habe ich aber nicht gefunden). Es heißen dann nämlich die gerippten Stücke einfach z.B. 'Audio Track 1' usw. Viele Ripper sehen zwar in verschiedenen Bibliotheken im Internet nach, ob zu der gerade zu rippenden CD Daten hinterlegt sind. Ich höre klassische Musik und da scheint es so zu sein, dass in den einschlägigen Datenbanken weniger Daten hinterlegt sind. fre:ac nennt dann ein geripptes Stück nicht einfach 'Audio Track 07, sondern z.B: '01 - Beethoven, Ludwig van - Beethoven - Sinfonie Nr.3 in Es-Dur ''Eroica'' Op 55 1. Allegro con brio (Slowakische Philharmonie)'. Das funktionierte auch recht zuverlässig bei z.T. bei vor 15 Jahren kopierten CDs. Das macht dann später eine Suche auf der Festplatte, auf der dann u.U. tausende von Musikstücken liegen, einfacher. 

Es gibt allerdings auch einen Nachteil. Der 'fre:ac' hat die allermeisten Namen der gerippten Musikstücke gefunden und benannt. Dabei kommt es aber durchaus zu Problemen. Zumindest in der klassischen Musik kommt es vor, dass bei Benennung der Komponisten, des Werkes der Satzbezeichnungen, der Interpreten, Dirigenten, Orchester und Sänger und Chören, derart lange Namen erscheinen, mit denen Windows nicht mehr umgehen kann. Standartmäßig lässt Windows nur für Dateinamen einschließlich der Namen der übergeordneten Ordner und einschließlich Leerzeichen max. 260 Zeichen zu. Mehr Zeichen können durchaus eingegeben werden, aber solche Datei können Sie dann u.U. weder kopieren, noch verschieben oder gar löschen. Um solche Datei wieder loszuwerden sind dann erhebliche Klimmzüge nötig, da Wiondows sich u.U. sogar weigert, die Datei nachträglich mit weniger Zeichen umzubenennen. Ab Windows 10 gibt es einen Registry-Hack mit dem man Windows 'beibringen' kann, mehr Zeichen zuzulassen, nämlich bis zu 32.767 Zeichen. das gilt allerdings nur dann, wenn Ihr Windows auf NTFS-Laufwerken installiert ist, was allerdings heute fast nur noch der Fall ist. Lesen Sie  im folgenden Artikellink, wie man das macht: https://www.computerwissen.de/windows/windows-troubleshooting/fehlermeldung/die-praxis-loesung-nie-mehr-fehler-durch-zu-lange-pfade-bei-windows-10/ . Damit sind dann die Probleme mit Windows behoben, nicht aber bei so manchen Programmen, wie z.B. beim VLC-Player, der ja sonst ein ausgezeichneter Player ist. Er wirft dann eine Fehlermeldung etwas so aus: fre ac 1 (0) Fehlermeldung

Meine Erfahrung ist also so:

- Das Rippverzeichnis im untersten Verzeichnisbaum der Festplatte einrichten und dem einen kurzen Namen, wie z.B. CDRip geben.

- Es macht zwar großen Sinn für jede CD einen extra Ordner einzurichten, was 'fre:ac' auch automatisch macht. Aber schon diese Ordnernamen können recht lang werden. Die musste ich oft drastisch kürzen.

- Ich habe mein Archiv so eingerichtet, dass im Ordner 'CDRip' bzw. 'Musik' Ordner für die Komponisten liegen ( z.B. Beethoven, Mozart usw.) und in denen liegen dann die von 'fre:ac' generierten CD-Ordner. Das belastet natürlich wieder die zur Verfügung stehenden Ordner- und Dateinamen. Auch hier muss stark gekürzt werden.

- Schließlich muss man darauf achten, dass die Dateinamen kurz bleiben, ohne dass Aussagen verloren gehen. Zum 'Stapelumbenennen' verwendete ich das Bildbearbeitungsprogramm XnView, das auch MP3s und Flacs umbenennen kann.

Für kritische, also meist zerkratzte CDs hat sich bei mir das Programm 'CDex' bewährt. Es liest auch schwierige CDs aus. Allerdings muss man dann damit leben, dass beim Abspielen Fehler (bei mir überwiegend kleine Auslassungen) vorkommen. Außerdem schreibt CDex keine Stückenamen, sondern, wie viele andere Programme auch, einfach nur 'Autio Track ...'. Die muss man dann hinterher umbenennen (siehe XnView). Wie man CDex benutzt, habe ich auf meiner Webseite unter https://gerold-dreyer.de/j/audio-video/audio/mit-cdex-musik-rippen beschrieben. CDex kann auch gerippte Daten im Flac-Format abspeichern. 

Ich werde hier das Rippen mit fre:ac beschreiben: Das Programm kann fast sofort mit nur ganz wenig Voreinstellungen benutzt werden - wie übrigens auch CDex.

Fre:ac:

 Laden Sie sich das Programm von folgender Webseite herunter: https://www.heise.de/download/product/freac-free-audio-converter-bonkenc-11163 oder beim Hersteller:https://www.freac.org/  und starten Sie es. Sie können natürlich die Tipps lesen und weitere Tipps öffnen oder wegklicken. Sie sehen dann diese Oberfläche: fre ac 1 Die Programmoberfläche sieht inaktiv aus, da alle Schaltflächen eingegraut sind. Das ändert sich aber, wenn Sie die Maus über eine Schaltfläche führen. Zunächst sollten Sie die wichtigsten Einstellungen vornehmen. Im Bild ist unten rechts der 'LAME MP3...' eingestellt. Die Rate, ob hohe oder geringe Qualität gewünscht ist, stellen Sie ein, indem Sie auf das gelbe Zahnrad neben der Zeile tippen. Es springt ein Fenster auf, indem Sie die Schieber rechts zunächst auf 'besser' schieben. Dann klicken Sie oben auf den Reiter 'Verschiedene' und setzen dort unten ein Häkchen vor 'Maximale ...' und schieben Sie dann den Schieber auf z.B. 320 kbps für höchste Qualität. fra ac 2 und fra ac 3  Wählen Sie für hohe Kompression, also schlechte Musikqualität, aber kleine Speichergröße einen niedrigen Wert und für die geringste Kompression, aber die höchste Qualität eine höhere Dateigröße den Wert 320.

Für das Dateiformat 'Flac': Klicken Sie im Startfenster unten rechts auf das kleine Dreieck links neben dem gelben Zahnradsymbol hinter 'gewählter Kodierer' und wählen dann im aufspringenden Menü 'FLAC ...' für eine komprimierte, aber verlustlose Datei. Öffnen Sie dann auch die Einstellungen mit einem Klick auf das gelbe Zahnrad: fra ac 4 ... und es öffnet sich das Einstellenfenster: fre ac 5 Nehmen Sie die Einstellungen so vor, wie auf dem Bild gezeigt. Natürlich können Sie mit den Einstellungen experimentieren.

Legen Sie sodann die erste Audio-CD in den CD/DVD-Player und sorgen dafür, dass er startet. Normalerweise erkennt der 'fre:ac' die eingelegte CD, lädt aus dem Internet die Dateinamen oder nimmt sie aus der CD, wenn die dort hinterlegt sind. Sollte das nicht von selbst starten, dann klicken Sie  auf das zweite Symbol von links, das dann farbig wird: fre ac 6 Dateneinlesung Spätestens dann liest fre:ac die Daten ein, was dann so aussieht: fre ac 7 Dateinamen und Rippstart Sie sehen die Dateinamen, die fre:ac den gerippten Dateien zuordnen wird. Ganz unten sehen Sie 'Ausgabeordner', den Sie wählen können, indem Sie in der Zeile am Ende auf 'Wählen' klicken. Weitere Einstellungen sind nicht nötig. Klicken Sie dann oben auf das drittletzte Symbol (roter Pfeil) und der Rippvorgang startet.

Sie sehen einen Fortschrittsbalken: fre ac 8 Rippfortschritt 

1. zeigt den Fortschritt der gerade gerippten Datei und 

2. zeigt den Gesamtfortschritt der gerade gerippten CD an.

Wenn das Rippen beendet ist wird ein Fenster angezeigt: fre ac 8b Fehlermeldung Ähnliche Fehlermeldungen gab es häufig. Ich habe die einfach ignoriert - die gerippte Datei war in Ordnung. Am Ende sieht die fertig gerippte und benannte Datei im Win-Explorer so aus: fre ac 8c Datei im WinExplorer

Man kann bei Fre:ac noch weitere Einstellungen vornehmen: fre ac 9 Weitere Einstellungen  Gehen Sie oben in der Befehlszeile auf 'Optionen' und dann auf 'Allgemeine Einstellungen'. Sollte fre:ac nicht auf Deutsch sein, dann öffnen Sie zunächst das Sprachenauswahlfenster fre ac 9b Sprache und wählen durch einen Linksklick auf das Dreieck hinter 'Sprache auswählen' Ihre Sprache aus.

 fre_ac_10_Flac-Konfiguration.png Öffnen Sie auf der linken Seite das Fenster 'Kodierer' und dann rechts auf 'Kodierer konfigurieren:      fre ac 11 Konfiguration  Öffnen Sie den Reiter 'Einfach'(1), wählen unter (2) eine Option, (3) '5, Standard' ist eigentlich gut. Sie können bei (4) weitere Einstellungen vornehmen und klicken auf OK (5) um die Konfiguration zu verlassen.

 Gehen Sie dann links auf 'Ausgabedateien': fre ac 12 Ausgabedateien  Im Bild sind die möglichen Benennungsoptionen aufgereiht. Wählen Sie daraus die, die Ihnen am besten gefällt. Schließen Sie wieder mit 'OK'.

Gehen Sie sodann links im linken Fensterteil auf 'Verarbeitung' und folgendes Fenster öffnet sich: fre ac 13 Verarbeitung

1. Gehen Sie links auf 'VBerarbeitung' und

2. setzen Sie rechts die Optionen, die ich so gelassen habe, wie sie bei mir erschienen.

3. Wählen Sie eine Komponente aus, indem Sie sie markieren (blau hinterlegt).

4. befördern Sie den Eintrag durch einen Klick ins rechte Fenster (hier ist 'Lautstärkeanpassung') schon drin),

6. klicken Sie auf 'Komponente konfigurieren' und 

7. passen Sie diese Option nach Ihren Wünschen an.

Ich habe hier unter 'Verarbeitung' keine Einstellungen, als die, die bereits eingestellt waren, vorgenommen.

Sie können dann noch Verifikationen durchführen: fre ac 14 Verifikationen Wenn Sie diese Option möchten, setzen Sie die entsprechenden Häkchen.

Sie können auch das CD/DVD - Laufwerk einstellen. Da sollten Sie aber mit zu hohen Geschwindigkeiten vorsichtig umgehen. Versuchen Sie es zunächst, wenn es keine Fehler gibt können Sie es so lassen, ansonsten versuchen Sie das Rippen mit niedrigerer Geschwindigkeit des Laufwerks: fre ac 15 CD Laufwerkeinstellungen

Brauchbar fand ich auch, das Fre:ac nach getanenem Rippen einen Ton von sich gibt: fre ac 16 Ton am Arbeitsende

 

Nutzen der Musiksammlung:

Suche der Musikstücke und Abspielung:

Nach vielen Stunden verteilt auf gut 3 Wochen habe ich meine gesamte CD-Sammlung, vielleicht 500 Stück (habe nicht gezählt) gerippt. Dazu kommen viele MP3-Dateien, die ich aus den verschiedensten Quellen bekommen habe. Viele Dateien liegen auch im Wav-Format vor, sind also von der Dateigröße her große Dateien. Zusätzlich gibt es noch reichlich U-Musik, Musikvideos und Chansons, alles in allem fast 1TB an Daten. Zwar habe ich im Win-Explorer alles übersichtlich arrangiert, aber dennoch wird die Suche nach einem bestimmten Musikstück umständlich. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen benutze ich die sehr schnelle Desktopsuchmaschine 'Everything'.

EveryThing gibt es als portable Version, dann muss sie nicht installiert werden. Sie bekommen EveryThing portable z.B. hier: https://www.voidtools.com/downloads/oder hier: https://portableapps.com/downloading/?a=EverythingPortable&s=s&p=&d=pa&n=Everything%20Portable&f=EverythingPortable_1.4.1.1022.paf.exe . Keine Sorge während des Entpackens wird von Installation geschrieben. Das ist aber keine herkömmlich Win-Installation, sondern es wird lediglich gefragt, wohin EveryThing entpackt werden soll. Sie müssen die Datei für die deutsche Übersetzung noch herunterladen. Gehen Sie auf folgende Seite: https://www.voidtools.com/downloads/ , klicken Sie oben auf den Reiter 'Downloads' und suchen die Datei 'Alles.Ing.zip' herunter.

EveryThing ist unglaublich schnell in der Suche. Erste Ergebnisse werden bereits angezeigt, wenn Sie anfangen zu tippen, und je weiter Sie tippen, um so genauer werden die gefundenen Dateien oder auch Ordner. Beim Start muss ich zunächst immer die Benutzerkontensteuerung von Windows mit 'Ja' beantworten. 

Everything Desktopsuchmaschine b So sieht EveryThing aus. EveryThing eigenet sich natürlich auch für die Suche nach Bildern, Ordnern, Videos, Dokumente usw. Das sollten Sie zuvor oben rechts einstellen. Standardmäßig ist 'Alle Dateien' eingestellt. Damit kann das Suchergebnis außerordentlich umfangreich geraten. Geben Sie den Begriff oben links in die Suchmaske ein und kurze Zeit später sehen Sie die Ergebnisse. 

Sie müssen keineswegs den gesamten Dateinamen eingeben, es reicht, wenn Sie einzelne Begriffe daraus verwenden, wie im Bild dargestellt. Man kann auch einfach z.B. 'Klarinette' eingeben. Dann werden eben alle auf dem PC liegenden Stücke für Klarinette angezeigt. Bei Klarinette reicht es bereits, wenn Sie nur 'Klari' eingeben. Achten muss man aber darauf, wenn die Dateinamen in verschiedenen Sprachen vorliegen. Dann kann eine Suche nach 'Klavier' nicht unbedingt die gesamten Klavierstücke finden. Dann muss man eben auch nach 'Piano' suchen.

Das bedeutet übrigens auch, dass man ganz allgemein gut Dateien wieder finden kann, deren Namen man vergessen hat, wo man aber weiß, dass ein bestimmter Begriffe darin vorkommt.

Zum Abspielen des gesuchten Ergebnisses suchen Sie sich die entsprechende Datei heraus und klicken darauf. Ich nutze den VLC-Player und der startet dann, und die Musik wird abgespielt.

Sie können die Suche mit EveryThing weiter konfigurieren. Gehen Sie dazu oben in der Befehlszeile auf 'Suchen'. Unter 'Ansicht' ist es bei Musik sicherlich am Besten, wenn man 'Details' auswählt. Bei Bildern wählt man dann besser 'Große- oder Extra große Symbole'. Unter Extras und dort 'Einstellungen' können Sie noch weitere Konfigurationen vornehmen. Aber EveryThing funktioniert schon ohne weitere Konfiguration hervorragend.