Reisebericht vom Schüleraustausch mit der Goetheschule in St. Petersburg/Russland 2006 einer Schülerin | ||||||
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1. Tag, Freitag, den 09. 06. 2006:
Morgens um 6.30 Uhr treffen wir uns am Schwerter Bahnhof. Unsere Gruppe umfasst elf Teilnehmer; zehn Mädchen und einen Jungen aus den Klassen 9-11, zusätzlich natürlich noch zwei Lehrer und die Mutter einer Teilnehmerin, die ebenfalls als Begleitperson mitfährt. Nachdem wir uns alle von unseren Eltern verabschiedet haben, wuchten wir unsere Koffer in den Zug nach Dortmund und winken unseren Eltern und natürlich auch Schwerte nach, die wir jetzt alle elf Tage lang nicht sehen werden. In Dortmund steigen wir in den Zug nach Düsseldorf um. Am Flughafen angekommen, wird es ein wenig stressig. Wir müssen einchecken, dem skeptischen Beamten beweisen, dass der Grund für das laute Piepen wirklich nur der Gürtel ist, ungefähr drei Mal unsere Reisepässe vorzeigen und darauf achten, dass niemand aus der Gruppe verloren geht. Nun sitzen wir in der Halle und warten auf den Aufruf, in den Flieger zu steigen. Zwei von uns haben ein wenig Flugangst, die anderen blicken dem bevorstehenden Flug anscheinend recht gelassen entgegen. Dann endlich können wir einsteigen. Die zwei Schülerinnen mit der Flugangst bekommen von einer freundlichen Stewardess das Cockpit gezeigt, anbei wird ihnen versichert, dass der Flieger ohne Probleme in Moskau landen wird. Ein wenig beruhigter, sitzen schließlich auch diese beiden auf ihren Plätzen. Im Sonnenschein hebt der Flieger ab und wir verlassen Deutschland.
Nach ca. drei
Stunden Flug (Das Mittagessen war übrigens gar nicht so
übel: Als Nachtisch gab es zwei Pralinen in
Fußballform, schließlich beginnt heute die FIFA
Fußball WM in Deutschland.) erreichen wir Russland. Alle
verrenken sich die Hälse, um aus der Luft einen ersten Blick
auf das unbekannte Land zu werfen. Wohin man auch sieht, fast alles ist
dunkelgrün. Riesige Flächen Russlands scheinen von
dichten Wäldern bedeckt zu sein. Die ganze Gruppe hat sich unten an der Rezeption verabredet. Dann wird beredet, was wir mit dem Rest des Abends anfangen. Zwei der Mädchen wollen das erste Fußballspiel nicht verpassen und beschließen, es sich in der Lobby anzuschauen, ein Lehrer und unser einziger Junge fahren ins Stadtzentrum, um dort in einem Reisebüro die Hotel- und Besichtigungskosten zu bezahlen. Danach machen sie noch einen kleinen Rundgang über den Roten Platz und die nähere Umgebung. Der Rest fasst den Entschluss, in einem Restaurant in einem Holzhaus, nur hundert Meter weiter, essen zu gehen. (Ich kann nur von der letzteren Gruppe berichten, der ich angehörte.) Das Haus scheint halb Sauna, halb Restaurant zu sein, und besteht durch und durch aus Holz. Es ist im Stile eines russischen Bauernhauses gebaut. An der Tür werden wir von zwei jungen Frauen in trachtenähnlichen Kleidern begrüßt, die leuchtend Grün und Rot sind. Der ganze Raum ist mit bunten Lichterketten und allen möglichen anderen Dekorationsartikeln geschmückt. Der erste Schock wird uns zusammen mit den Karten gereicht, denn alles ist in kyrillischer Schrift gedruckt. Glücklicherweise steht es noch einmal in Englisch darunter. Nach einigen kleinen Missverständnissen (Sind fried potatos gefrorene Pommes?) können wir bestellen. Die wenig freundlich dreinblickende Bedienung in Grün versteht anscheinend kein Wort Englisch, ein Problem, das uns, wie sich noch herausstellen sollte, häufiger begegnen würde. Doch mit Hand- und Fuß - Verständigung gelingt es uns, das gewünschte Essen zu bestellen.
In Russland
wird, wie wir ebenfalls noch feststellen sollten, vor und zu jedem
Essen sättigendes Brot gereicht, das genauso schmeckt wie in
Deutschland. Kaum beginnen wir zu essen, geht ein
Hintertürchen auf und eine junge Frau und ein junger Mann
treten ein. Er spielt ein Instrument und sie singt mit
außergewöhnlich klarer und schöner Stimme
dazu, auf Russisch.
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