Nordwestpolen
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Stargard und Pyritz |
Stargard und Pyritz 2009
In diesem Jahr sahen wir uns den Landschaftspark Muskau in Ostdeutschland an. Wir fuhren von dort auch nach Brandenburg und machten im Norden Station. Von dort aus fuhren wir dann einen Tag nach Polen, nach Stargard und Pyritz.
Ich wollte schon immer mal in die Stadt, durch die der Meridian unserer Zeitzone MEZ verläuft.
Dazu steht in Zeit-Online (http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2013-03/geschichte-mitteleuropaeische-zeit/seite-2 ):
Eisenbahner erfanden Europas Zeit: Die Staatsbahnen führen die "mitteleuropäische Eisenbahn-Zeit" ein Wie so vieles in Deutschland waren auch die Staatsbahnen im 1871 gegründeten Reich und in Österreich-Ungarn in einem Verein organisiert, dem Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen. Dort einigten sie sich mit Wirkung vom 1. Juni 1891 darauf, ihre Fahrpläne künftig nach der "mitteleuropäischen Eisenbahn-Zeit (MEZ)" abzustimmen. Diese Zeitzone, in der es eine Stunde später ist als in der von Greenwich, war für das damalige Deutsche Reich ideal. Sie liegt jeweils 7,5 Grad links und rechts vom 15. Längengrad, der östlich von Berlin durch Stargard und Görlitz verläuft. Für Orte auf diesem Meridian ist 12 Uhr MEZ identisch mit dem astronomischen Mittag, dem höchsten Sonnenstand. Heute liegt ungefähr am 15. Längengrad die deutsch-polnische Grenze, damals erstreckte sich das Deutsche Reich von hier etwa gleich weit nach Westen und nach Osten. Die Zeit war also für alle Bewohner ein annehmbarer Kompromiss zwischen der Zeit nach dem Sonnenstand und der Zeit, die in der Zone galt. Und auch Österreich-Ungarn passte wunderbar in die Zeitzone. Die kaiserlichen und königlichen Uhren mussten kaum verstellt werden: Sie hatten nach Prager Takt getickt, und der 15. Meridian läuft knapp an der Stadt vorbei.
In der Wikipedia wird ergäzt (http://de.wikipedia.org/wiki/Mitteleurop%C3%A4ische_Zeit):
"... Mit Inkrafttreten des Gesetzes betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung wurde am 1. April 1893 die Mitteleuropäische Zeit als Einheitszeit für das gesamte Deutsche Reich festgelegt. Zuvor galt dort die Berliner Zeit. Gedenkstein, der den Verlauf des 15. Meridians symbolisiert, in Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands In Europa liegen die folgenden Städte auf dem 15. Meridian – das heißt hier sind die MEZ und die mittlere Sonnenzeit gleich: Motala in Schweden Gudhjem (auf Bornholm) in Dänemark Stargard in Polen Görlitz/Zgorzelec (an der Lausitzer Neiße) in Deutschland/Polen Jindřichův Hradec (deutsch Neuhaus) in Tschechien Gmünd im Waldviertel in Österreich Catania auf Sizilien. Die ideale Westgrenze der unterlegten Zeitzone verläuft auf dem Längengrad 7,5° Ost, also durch Dortmund und etwas westlich vonStraßburg, wird also in vielen westeuropäischen Ländern mit MEZ deutlich überschritten. Im Nordwesten Spaniens, in Santiage de Compostela, das noch in der 'MEZ-Zeitzone' liegt, steht die Sonne um 13 Uhr 47, also bald 2 Stunden später im Zenit. Wobei die Sonne in Dortmund bereits um 12 Uhr 43 im Zenit steht. In den Beneluxländern, in Frankreich und in Spanien entspräche eher die Greenwich-Zeit (UTC) und in Galicien die Azoren-Zeit (UTC−1) der jeweils lokalen Sonnenzeit. Die ideale Ostgrenze (22,5° Ost) der Zeitzone verläuft nahe der Stadt Lublin im Osten Polens. Sie wird nur im Norden Norwegens wesentlich überschritten (der östlichste Ort Vardø liegt mit 31° 6′ sogar 6' östlich des Meridians für die osteuropäische Zeit, UTC+2). ..."
Im Falle von Pyritz ist von der alten Stadt außer ein paar Gebäuden und der Mauer kaum noch etwas zu sehen. Auch in Stargard gibt es nicht mehr viel von der alten Stadt zu sehen. Allerdings gibt es hier noch um die Marienkirche herum einige erhaltene Straßenzüge. Auch die Mauer samt dazugehöriger Tore ist noch weitgehend erhalten. Aber vor allen Dingen ist die Marienkirche sehr sehenswert, wohl eine der schönsten sakralen gotischen Backsteinbauten überhaupt. http://de.wikipedia.org/wiki/Marienkirche_(Stargard)