Belichtungskorrekturen mit der Gradationskurve Teil 1:

Das wichtigste Werkzeug zur Bildkorrektur ist die Gradationskurve. Wichtig ist es zu wissen, wie man für welche Korrekturen die Gradationskurve beeinflusst.

Belichtungskorrektur:

Bild 1 zeigt einen Schiffsfriedhof nahe Murmansk aufgenommen als Screenshot mit GoogleEarth. Das Bild ist flau, das Histogramm (das Diagramm unten in der Mitte) zeigt, dass sowohl die Tiefen (Schatten) als auch die Lichter fehlen:

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        Sie sehen, dass der linke Schieber unter dem Histogramm in der Mitte, nicht unter dem Beginn ...
      der schwarzen Kurve (Gebirge) steht, die viel weiter rechts erst beginnt, was bedeutet, dass die dunklen bis schwarzen Bereiche fehlen. Das gilt analog genauso für den weißen Bereich im rechten Teil des Histogramms. Will man das verbessern, dann schiebt man den linken Schieber nach rechts bis zum Anfang der Kurve (des Gebirges) und den rechten Schieber nach links bis zum Anfang der Kurve. Das Bild erhält jetzt helle Bereiche, dh. der hellste Bereich wird auf Weiß gesetzt und entsprechen umgekehrt verläuft es im dunklen Bereich mit Schwarz. Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus. Beachten Sie die unteren Schieber für Schwarz und Weiß im Vergleich zum oberen Bild, sowie die Veränderung in der Gradationskurve darüber:

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      Deutlich kann man bereits die Verbesserungen im Bild erkennen. Das Bild wirkt immer noch zu dunkel. Um das zu beheben kann man zusätzlich die Gradationskurve mit der Maus anfassen und nach links oben verbiegen, wodurch das Bild in den Mittenbereichen (Gamma) heller wird:

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Farbstiche:

      Zwei gescannte Bilder, das erste Bild mit einem Rotstich,

 04 Bild mit Rotstich-

      das Zweite mit einem Blaustich, wie es bei Luftfotos oder Landschaften mit Blick in die Ferne häufig vorkommt:

 05 Blaustich-

      Bei beiden Bildern können Sie die Mängel sofort im Histogramm erkennen. Ganz rechts werden die Histogramme für die drei Farbkanäle dargestellt – auch dort sind die Mängel sogar in allen drei Kanälen sofort zu sehen. Im oberen Bild ist noch der RGB-Kanal, also die Mischung der drei Farbkanäle eingestellt im Unteren ist bereits der Blaukanal ausgewählt, was hier ganz oben unter „Kanal“ zu wählen ist. Man schiebt jetzt in den einzelnen Kanälen die Histogrammanfasser immer bis an das „Gebirge“ in der Mitte und kann dann noch mit dem mittleren Schieber weitere Korrekturen vornehmen. Betrachten Sie die Verformung der Gradationskurve zu Korrektur des Rotstichs (allerdings gibt es jetzt zu viel blau):

 06 Rotstich entfernen-

      und bei einem Blaustich arbeitet man entsprechend mit dem Blaukanal:

 07 Blaustich enrfernen-

      Das gleiche Problem bei einem Grünstich:

 08 gruenstich-

      und der korrigierte Grünstich:

 09 gruenstich korrigiert-.jpg

      Manchmal kann man schneller und/oder besser mit den Pipetten arbeiten: Sie sehen Die Werkzeuge:

 10 bildbearbeitung-

      Rechts im Bild sehen sie in der Mitte drei Pipetten, die linke steht für die schwarz, die rechte für weiß und die mittlere für grau.

 11 Rose 2 weisse Pipette auf hellste Stelle-.jpg

      Das folgende Bild ist zur Demonstration überzogen, aber Sie können die Beeinflussung gut erkennen: Sie Klicken auf die weiße Pipette, also die rechte und klicken dann in die hellste Partie im Bild, die Sie finden können. In der Regel sollte das ein in der Natur vorkommendes Weiß sein, was nur durch eine Fehlbelichtung zu einem hellen grau geworden ist. Klicken Sie jetzt also in die hellste Stelle des Fotos wird diese Stelle zu weiß definiert und alle Grautönungen werden angepasst: Sie sehen die Veränderung in den Farbhistogrammen und im der Gradationskurve, die im Blaukanal Veränderungen vorgenommen hat. Es macht bei dieser Aufnahme keinen Sinn mit der schwarzen Pipette zu arbeiten, da der Hintergrund schon tiefschwarz ist. Wenn Sie sich das Ergebnis der Manipulation am Blaukanal (hier ist lediglich der Histogrammausgleich am Blaukanal vorgenommen worden – achten Sie auch auf das blaue Histogramm rechts oben im Bild, Sie können schön sehen, dass der Blaukanal gespreizt wurde, indem das „blaue Gebirge“ nach rechts gezogen wurde (genauer der rechte Schiebe an das „blaue Gebirge“ nach links herangeschoben wurde – dadurch wird das „Gebirge“ dann auseinandergezogen, man spricht vom „Spreizen“)), dann können Sie gut sehen, dass mit der Pipette eigentlich nichts anderes getan wurde, als den Blaukanal zu spreizen, was die blaue Gradationskurve links in der Mitte schön zeigt:

 12 Rose Histogramm blauausgleich-.jpg

      Man kann aber mit der grauen Pipette arbeiten. Man muss sich ein möglichst graues Stück aus dem Bild suchen, in der Regel wäre das etwa eine Asphaltstraße oder Pflastersteine. Das Programm nimmt dann diesen Wert als mittleres grau und passt alle anderen Werte entsprechend an. Klickt man jetzt mit der grauen Pipette auf Werte, die natürlich gar nicht grau sind, so kommt man zu mehr oder weniger starken Farbveränderungen, gezielt eingesetzt sind damit am schnellsten Farbstiche zu korrigieren. Bei folgenden Beispielen wurde diese Pipette auf dunkles gelb angewendet (achten Sie auf die Veränderungen in der Gradationskurve):

 13 Rose mittlere Pipette auf dunkles gelb-.jpg

      Pipette auf mittleres Gelb:

 14 Rose mittlere Pipette auf mittleres Gelb-.jpg

      Pipette auf mittleres grün:

15 Rose mittlere Pipette auf mittleres gruen-

    Man kann gut erkennen, wie man mit der „Graupipette“ Farbverfremdungen erstellen kann. Betrachten Sie die Bilder ober zu Farbstichen, dann können Sie schnell erkennen, wie der Eingriff in die Gradationskurve statt gefunden hat.

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foto-gradationskurve-2